Alle Jahre wieder...

trifft sich die Liberty-Familie,

um auf dem Gestüt Wolf in die tiefsten Tiefen des Liberty eingeweiht zu werden oder vorhandene Kenntnisse ein wenig auszubauen und zu verfeinern.

Auch in diesem Jahr waren wieder vertraute Gesichter dabei, aber auch Neulinge, die mit der Freiarbeit bislang keinerlei Erfahrung hatten. Dies galt nicht nur für die angereisten Menschen, sondern zum Teil auch für die Pferde – waren doch „alte Hasen“ genauso darunter wie ganz junge Locken.

So fand sich in unserer Truppe das eingespielte Team aus „Spielkind“ und Besitzerin, das mit einiger Vorerfahrung an die Arbeit ging. Daneben der große Junge, der aus der – entspannten – Reserve gelockt werden wollte, und die erfahrene Lady, die gern ein wenig testet.

Auch zwei Elfen waren dabei: Die kleine, der das „Follow me“ geradezu in die Wiege gelegt wurde, und die große, die erst noch ein wenig überzeugt werden wollte und dann wunderbar bei der Sache war. Für eine junge Stute, die mit sehr viel Feingefühl gearbeitet werden musste, fanden sich auch unorthodoxe Wege, das gemeinsame Ziel zu erreichen. Und das eifrige Energiebündel konnte mit innerer Ruhe ganz fein gelenkt werden.

Auch die zwei Youngster an Bord zeigten auf eindrucksvolle Weise, wie Mensch und Pferd unabhängig vom Alter dank Ruhe, Konsequenz und Feingefühl perfekt miteinander harmonieren. Letzteres galt auch für eine etwas eigentümliche Kombination, die Petra vor eine unerwartete Herausforderung stellte: Ein Team aus Mensch und Pferd, das nach allen Regeln eigentlich so gar nicht zusammen passte, mauserte sich von Tag zu Tag und fand einen Weg, harmonisch miteinander zu arbeiten.

Gerade diese bunte Mischung aus den verschiedensten Charakteren und Vorerfahrungen macht das Seminar zu dem, was es ist: Immer wieder spannend mit Aha-Effekten und neuen (Er-)Kenntnissen. Dafür sorgten auch zwei Premieren, die der diesjährige Liberty-Kurs zu bieten hatte.

Erstmals nahm mit Bella Donna und ihrem Alvaro ein Mutter-Kind-Gespann teil und es war faszinierend zu sehen, wie sich die Mama trotz der Sorge um ihr Kleines dem Menschen anschloss und auch Alvaro das Treiben um sich herum munter aufnahm und eifrig mitmachte. Gleichwohl lies sich hierbei sehr gut beobachten, wie das Fohli versuchte, Mamas Aufmerksamkeit wieder ganz auf sich zu lenken. Lern- und Niedlichkeitsfaktor in einem :-).

Ein weiteres Novum war Liberty auf der Weide. Eingefleischte Anhänger mögen hier vielleicht müde lächeln, doch die Aufgabe, die sich den Mensch-Pferd-Gespannen stellte, war keine einfache. Denn nicht nur die Zweibeiner waren Anfänger – auch die beiden Vierbeiner, bei denen es sich zudem um einen jungen Hengst und seine zugesellte Herzensdame handelte, die aus Schweden angereist ist. Also Liberty unter Testosteroneinfluss, was von den Vieren mit Bravour gemeistert wurde.

So zeigte sich nach den vier gemeinsamen Tagen, dass nicht nur die bereits bestehenden Kombinationen aus Besitzer und eigenem Pferd gut miteinander harmonieren, sondern auch die von Petra gewählten Gefährten. Spannend, wie schnell dabei neue Besitzverhältnisse entstehen, gell Petra ;-).

Doch nicht nur die Arbeit gehört zum Seminar, sondern auch die gemeinsame Freizeit im Anschluss an das Tagwerk. So machte sich unsere illustre Truppe auf nach Worms, um in die genialste Eisdiele des Landes einzufallen. Eis, soweit das Auge reicht, und Eisbecher, die erst einmal bezwungen werden wollen. Da musste sich die Pizza am nächsten Abend ihre Sporen erst verdienen – immerhin nachdrücklich unterstützt von Fellow, der wacker versuchte, das Pizzastück aus Menschenhand per Telepathie in seinen pizzahungrigen Hundebauch zu zaubern. Nächstes Jahr Fellow, noch ein wenig üben!

Das Fazit in diesem Jahr ist ganz eindeutig die Erkenntnis, was und v.a. wie viel möglich ist, wenn Mensch und Pferd mit Ruhe, Begeisterung, Interesse und v.a. Freude miteinander arbeiten. Genau das ist das Verdienst von Petra, die jeden genau auf seinem/ihrem Stand abholt, Denkanstöße und Tipps gibt und uns immer wieder dazu ermuntert, nicht menschlich, sondern pferdisch zu denken, um das Wesen Pferd besser zu verstehen und die Zusammenarbeit zu optimieren.

Sorry Petra, aber wir kommen wieder :-D !