Curly Horses und Pferdehaarallergiker

Passen sie zusammen?

Wie alle kleinen Mädchen träumte auch ich früher von einem Pferd und von Reitunterricht. Doch bald war klar, dass mein "pfeifender" Husten, die roten Augen und der Schnupfen keine Sommergrippe war, sondern eine Allergie und somit war das Thema Pferd für viele Jahre begraben.

In unserem Haushalt gibt es einen Hund, einen Kater, zwei Schildkröten, Fische, aber es fehlt eben das Pferd, wie mein Mann Steffen und meine Kinder Franca und Ferdinand mehrmals die Woche bedauerten. Wir lösten unser Problem nur unzureichend mit Reit- und Voltigierunterricht für die Kinder und Kutschenkurs für Steffen mit immer anschließenden Klamottenwechsel im Keller.

Im Herbst 2008 sprach mich die Krankengymnastin, die den Voltigierunterricht gab, auf meine Pferdehaarallergie an und erzählte, dass sie jemanden kenne, dessen Tochter ebenfalls wie ich allergisch sei. Diese Familie hätte sich ein sogenanntes "Lockenpferd", ein Curly, gekauft und somit ihr Pferdehaarproblem gelöst. Ich musste lachen: "Hahaha, ein Pudelpferd!" (ich kannte die hypoaller- gene Felleigenschaft nur von Pudeln) und fand die Vorstellung recht lustig. Steffen allerdings war von der Tatsache, dass es so eine Rasse geben soll, fasziniert und noch am selben Abend begannen unsere Internetrecherchen. Seitdem war in unserer Familie das Curlyfieber ausgebrochen und wir lasen alles, was das WorldWideWeb zu bieten hatte, wir schauten stundenlang Fotos an und beschlossen, dass wir unbedingt ein echtes Curly sehen, streicheln und riechen wollten.

So fanden wir schließlich das Gestüt Wolf, zwar ca. 4 ½ Stunden Fahrtzeit von uns entfernt, aber naja, dann machen wir halt Ferien dort, beschlossen wir spontan. Aber die Wartezeit bis zu den Faschingsferien war ewig! Wir konnten es kaum erwarten und waren wahnsinnig neugierig und endlich war es dann soweit. Wir fuhren bei Ankunft an den Koppeln entlang und unsere Hälse wurden immer länger (Wo sind denn nun die Curlys? Da!!! Quatsch Papa, dass sind doch Schafe!)

Und da stand er. Levi. Wir "kannten" ihn ja schon, wir hatten ihn und seine Damen mit Fohlen schon oft während unserer Wartezeit auf den Fotos bewundert. Petra begrüßte uns herzlich, zeigte uns alles und während Steffen und Franca gleich ihre erste Reitstunde erhielten, wanderte ich über das Gestüt. Die Curlys und ich beschnupperten uns vorerst zurückhaltend, dann wurden alle durchgekrault - erst die frechen Schnuppernasen auf der Fohlenweide, dann die werdenden Mamas, die 3 Jungs, die Stuten, und last not least Levi mit Katrina. Und dann wartete ich auf meine Niesanfälle – oder wenigstens tränende Augen – oder war da vielleicht ein Hautjucken? Nichts, rein gar nichts tat sich. Ich war begeistert. Auch die Zutraulichkeit und Neugierde der Pferde überraschte mich, wie sie neben mir die Koppel entlang liefen, obwohl ich doch fremd war - das kannte ich nicht. Das gefiel mir gut! Ich freute mich auf meine für den nächsten Tag vereinbarte Longierstunde bei Gina.

Auch der nächste Tag und die Folgezeit verliefen super. Wir holten die Pferde von der Weide, putzten wie die Teufel, dass die Haare nur so flogen und in Kombination mit dem Heu wurde bei mir nur eine leichte Schniefnase ausgelöst. – Stopp – eine sehr heftige Nebenwirkung verspürte ich beim Reiten doch – einen höllischen Muskelkater!

Wir genossen die Tage auf dem Gestüt sehr und haben viel kennengelernt, z.B. das Carmalitta eine Doppelgängerin hat und Palomino eben nicht gleich Palomino ist, ebenso muss man wie ein Luchs aufpassen, wenn man einen bestimmten Fuchs von der Weide holen möchte, dass der "gerittene Wolf" nichts mit Tom gemeinsam hat, auch wenn die beiden den gleichen Namen tragen (Steffen weiß nun aber, warum das Gestüt "Wolf" heißt :-)). Aber neben all unseren internen Familienspäßen haben wir natürlich sehr viel Informationen von Petra erhalten, die immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Nochmals vielen Dank, liebe Petra, für die netten Gespräche, den Kaffee und das Magnesium.

Ein besonderes Highlight war natürlich auch der Tag, an dem wir die Boden- und Kommunikationsarbeit kennenlernen durften. Diese Form des Umgangs und der Arbeit mit Pferden hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe, dass ich bei nächster Gelegenheit wieder daran teilnehmen kann. Unsere 5 Tage vergingen viel zu schnell und bereits auf der Heimatfahrt jammerten wir alle im Chor, dass wir die Curlys jetzt schon vermissen. Das Leben mit den Curlys direkt Tür an Tür und immer in Sichtweite, wie auf dem Gestüt, hatte einen besonderen Reiz und wurde in den wenigen Tagen für uns zur liebgewonnen Selbstverständlichkeit. Und so haben wir mit unserem Aufenthalt auf dem Gestüt Wolf zwar mein Pferdehaar- problem gelöst, aber dadurch ein neues Problem bekommen – uns fehlt nämlich jetzt ein eigenes Curly!

Aber,
Ente gut, alles gut (* altes chinesische Sprichwort – hier an dieser Stelle Gruß an den Chef vom Pavillon) - Petra hat hier bestimmt auch eine Idee!

Liebe Grüße an Euch alle und hoffentlich bis bald,

Sabine, Steffen, Franca & Ferdi

Curly Person des Monats

Herzlichen Glückwunsch!

Juhuuuuu! Endlich habe ich meine Geländeprüfung mit Diamond erfolgreich absolviert und darf mich nun wieder auf schöne Ausritte freuen. Die Vorbereitungen haben ziemlich lange gedauert und waren mit viel Geduld verbunden, für Reiter und für Pferd. Diamond und ich übten verladen, aber das meisterte die Curly Stute gleich beim ersten Mal perfekt, ich ritt mit ihr über den Parcoursplatz, aber dabei hatte sie eigentlich auch keine größeren Schwierigkeiten und so konnten wir uns auf andere Dinge konzentrieren. Unser größtes Problem war es zu schaffen, um die Rennbahn zu reiten, ohne das Diamond gleich dachte, wir sind wirklich bei einem Rennen und ihren Renngalopp startete und nicht mehr zu bremsen war. Das passierte am Anfang sehr häufig und wenn sie einmal los gerannt ist, konnte ich sie nur schwer bremsen. Petra Wolf hat die Rennbahn von ihrem Büro aus direkt im Blickfeld und so hat sie manchmal einen schwarzen Blitz in einem Affenzahn vorbei rasen sehen und nur gebetet, dass wir lebend wieder zurückkommen. Nachdem ich mit Gina und Levi zusammen geübt habe verstand Diamond langsam, dass es nicht auf Schnelligkeit ankommt, sondern dass es genauso viel Spaß macht, wenn man gemütlich galoppiert. Ab und zu fing sie noch an zu rennen, aber war dann wenigstens schneller wieder zu bremsen, als anfangs.

Am Tag der Prüfung war die beste Runde, die ich jemals mit ihr geritten bin. In einem ruhigen, kontrollierbaren Galopp brachte Diamond mich gleich beim ersten Mal erfolgreich durch die Prüfung. Auch die anderen Sachen meisterten wir zusammen. Ich bin sehr zufrieden und wirklich sehr beeindruckt, dass Diamond das alles mit mir so klasse gemacht hat. Auch wenn es beim Üben manchmal kleine Auseinandersetzungen zwischen uns gab, sie verzieh mir das schnell und war mit neuem Eifer und guter Laune bei der nächsten Übung dabei.

Gleich eine Woche, nachdem ich bestanden habe, bekam Gina die super Idee, dass wir ja heute ausreiten könnten. Ich war von der Idee begeistert und so bin ich nach ca. 4 Monaten endlich wieder ausgeritten. Es war ein schöner Ausritt und das viele Üben hat sich auf jedenfalls gelohnt, wie für mich so auch für Diamond, denn auch der Galopp ist jetzt viel kontrollierbarer und es macht gleich doppelt so viel Spaß. Jetzt sind wir beide sehr stolz, dass wir als erstes die Geländeprüfung bestanden haben.

Eure Carlotta

Talisman wurde verkauft

Glückliche neue Besitzerin ist Frau Dr. Margret Schiemann:

"Es war Liebe auf den ersten Blick. Eigentlich wollte ich mir noch zwei andere Curly's näher ansehen, um eine Kauf-Entscheidung zu treffen. Ich durfte zunächst Talisman von der Koppel holen und ihn putzen und satteln. Jetzt kam der große Moment, ich sollte aufsitzen. Ich wusste, dass er erst seit wenigen Monaten von Gina geritten wurde. Aber es war alles ganz einfach, es war ein wunderbares Gefühl. Ich hatte mich entschieden, die anderen beiden Pferde wollte ich mir nicht einmal mehr genauer ansehen.

Da ich eine Pferde-Allergie habe, kam für mich nur diese Rasse in Frage.Schon eine Woche später machten wir den Kaufvertrag und Petra und Tom brachten Talisman zu seinem neuen zu Hause, der Reitstall der TU in Darmstadt.

Inzwischen hat er sich gut eingelebt, wir arbeiten fast täglich zusammen, entweder auf dem Reitplatz unter fachlicher Anleitung von den Reitlehrerinnen Sabine Remmert und Manuela Roth oder bei Geländeritten durch Wälder am Oberfeld. Gina und Petra haben wertvolle Arbeit mit Talisman geleistet und ihn zu einem zu Menschen vertrauensvollen Partner ausgebildet.

Tausend Dank, macht weiter so!"

Unsere liebe Franzi

Berufsbild zur Pferdewirtin

Die Ausbildung zur Pferdewirtin dauert 3 Jahre, mit Abitur kann man sie auch auf 2 Jahre verkürzen. Grundsätzlich kann die Ausbildung zur Pferdewirtin auch mit einem anderen Schulabschluss absolviert werden. Gegenstand der Berufsausbildung sind u. a. folgende Fertigkeiten und Kenntnisse:

- Versorgen, Pflegen, Führen und Transportieren v. Pferden
- Körperbau, Lebensvorgänge und Verhalten der Pferde
- Tiergesundheit und Tierhygiene
- Bewegen und Arbeiten von Pferden
- Fortpflanzung, Züchtung, Vererbung und Rassenkunde
- Futtermittel, ihre Gewinnung, Beschaffung u. Verwendung
- Formen der Pferdehaltung

Die Berufsausbildung wird in einem staatlich anerkannten Ausbildungsbetrieb durchgeführt. Die Ausbildung zur Pferdewirtin gibt es mit folgenden Schwerpunkten:

- Pferdezucht und –haltung
- Reiten
- Rennreiten und Trabrennfahren

In der Ausbildung zur Pferdewirtin erhält man folgende Ausbildungsvergütung pro Monat:

1. Ausbildungsjahr: ca. 460.- Euro Netto
2. Ausbildungsjahr: ca. 486.- Euro Netto
3. Ausbildungsjahr: ca. 527.- Euro Netto

Nach der Ausbildung erhält man in den ersten Jahren eine Vergütung zwischen 1.500.- Euro und 2.000.- Euro Brutto.

Der Betrieb

Das Gestüt Wolf befindet sich in der Nähe von Bickenbach. Es wurde vor 4 Jahren auf einem Ackergelände neu errichtet. Die Familie Wolf – Vater, Mutter, Tochter und Sohn – bewirtschaftet 12 ha Weiden und hat zwei künstlich angelegte Seen geschaffen und verschiedene Wirtschafts- und Wohngebäude neu erbaut. Das ehemalige Ackergelände wurde in eine hüglige und pferdegerechte Landschaft umgestaltet. Die Gebäude wurden von Herrn Wolf selbst entworfen und erinnern an Farmen in den USA. In dieser wundervollen Umgebung werden Curly Horses gezüchtet. Diese spezielle Pferderasse sind keine "normalen" Pferde, sie ist hypoallergen. Das bedeutet, Pferdeallergiker haben keine Probleme mit ihnen.

Auf dem Gestüt arbeiten die Pferdewirtin Gina und Herr Beka, der für die grobe Arbeit zuständig ist. Frau Wolf und Gina arbeiten mit den Pferden und sind für die Ausbildung dieser zuständig. Das Arbeitsklima ist angenehm und familiär. Gegen vorherige Anmeldung kommen gelegentlich Kunden auf das Gestüt um mit Pferden zu arbeiten oder ein Pferd zu kaufen.

Praktikumsbericht

Mein Praktikum begann um 8:30 Uhr und endete um 14:30 Uhr. Als ich dort ankam begrüßten mich Frau Wolf, die Besitzerin des Gestütes, und Gina, die Pferdewirtin. Zu meinen Aufgaben gehörte:

- Pferde von der Weide holen
- helfen bei der Verabreichung der Wurmkuren
- Pferde und Fohlen putzen und streicheln
- jedem Pferd seine Heuraufe mit frischem Heu auffüllen
- jedem Pferd außer Heu noch extra Futter – Luzerne und Hafer verabreichen
- Karotten und Äpfel wegen Vitaminen geben
- Stallgasse kehren
- die Pferdeboxen kontrollieren und die Salzlecksteine und Futtertröge säubern
- alle Putzboxen auf ihre Vollständigkeit überprüfen
- Zuschauen und Mitmachen bei Boden- und Kommunikationsarbeit (was mir sehr viel Spaß gemacht hat)
- Zuschauen bei „Barock“ Bodenarbeit und Reiten
- Pferde zum Reiten fertigmachen und mit diesen arbeiten
- den Geschicklichkeitsplatz mit Hindernissen umbauen
- Pferde, die mit dem Fressen fertig waren, auf die Koppel zurück bringen
- Bilder für meinen Praktikumsbericht gemacht

Zum Schluss habe ich mich dann von Gina, Frau Wolf und den Pferden verabschiedet; aber es fiel mir wirklich nicht leicht.

Ausführliches Protokoll

Mein ausführliches Protokoll schreibe ich über ein Pony das auf dem Gestüt Wolf zu Hause ist. Das Pony das ich meine, heißt Tamzara und ist eine Stute. Tamzara gehört der Pferderasse "American Bashkir Curly Horses" an. Es wurde am 13.05.1996 geboren und ist von der Fellfarbe her ein Rappe (Rappe = schwarz). Tamzara gehört Petra Wolf, der Besitzerin des Gestütes.

Eine meiner Aufgaben während der Praktikumszeit bestand darin Tamzara so oft wie möglich zu bewegen bzw. zu reiten. Das Reiten auf Tamzara hat viel Spaß gemacht. Obwohl Tamzara nicht sehr groß ist und somit sehr kleine Schritte macht, dadurch nicht sehr leicht zu sitzen ist, bin ich mit Tamzara in allen drei Gangarten nur mit einem Reitpad und einem Kappzaum geritten. Das sind Schritt, Trab und Galopp. Auch bin ich in jeder Gangart viele verschiedene Figuren geritten wie z. B. "durch die ganze Bahn wechseln", "auf dem Zirkel geritten", "rückwärts richten" usw. Zusammen mit Gina bin ich auch einmal mit ihr auf der Reitstrecke um das Gelände geritten. Pflicht war und ist immer noch beim Reiten einen Helm zu tragen.

Auswertung

Ich habe diesen Beruf gewählt, weil ich schon viele Jahre reite und einfach wissen wollte, was man als Pferdewirtin alles machen muss. Ich habe jahrelange Erfah- rung mit Pferden, nicht nur mit Reiten, sondern auch mit der Betreuung und Pflege von Pferden. Meine Erwartungen im Praktikum wurden sogar noch über- troffen, da ich mehr machen durfte, als ich mir erhofft hatte. Meine Fähigkeiten rund um Pferde konnte ich daher sehr gut bei meiner Arbeit einbringen. Es war keine Arbeit dabei, die mir nicht Spaß machte oder die mich überforderte.