Pferdewirtin oder Fußballerin?

Begabung zeigte Michéle für Beides

Schon als ich vor dem großen schönen Tor stand, war ich begeistert. Doch als ich hinein ging, war ich sprachlos. Noch nie habe ich ein so schönes Gestüt gesehen. Die Pferde grasten auf den Weiden und wirkten zufrieden. Ich wurde sehr nett empfangen und hatte gleich das Gefühl, dass man mich mit einbezieht. Immer, wenn ich gesehen habe, wie glücklich die Pferde sind, wurde ich automatisch auch immer glücklich. Es hat mir ein gutes Gefühl gegeben, wenn ich die Pferde geputzt habe und sie danach gepflegt und zufrieden aussahen.

Ich habe dieses Praktikum gewählt, da ich selber mal Pferdewirtin werden möchte. Hier wollte ich mein Grundwissen über Pferde verbessern, was mir auch gelungen ist. Ich habe wirklich sehr viel gelernt und weiß nun mehr als vorher. Das war mir sehr wichtig und wird mir irgendwann in meiner Ausbildung sicherlich helfen. Mir wurde zum Beispiel gezeigt, wie man ein junges Pferd trainiert und mit ihm Bodenarbeit macht. Die Arbeit mit den Stuten und ihren Fohlen hat mir besonders gut gefallen, da mich die Fortschritte der jungen Tiere begeistert haben. Es war auch schön mit anzusehen, wie die Fohlen aufwachsen und es hat mich sehr gefreut, dass ich auch selbst viel mit den Pferden arbeiten und mich mit ihnen beschäftigen konnte.

Meine Erwartungen haben sich hier voll und ganz erfüllt, dank meiner tollen Betreuerin Gina und meiner sympathischen Chefin Petra und natürlich auch dank ihrem Mann Tom. Das Au-pair fand ich auch super nett, genau wie die - so wie ich - Sport begeisterten Kinder von der Petra, mit ihnen hatte ich immer ein Gesprächsthema, das war echt praktisch.

Hiermit wollte ich mich auch noch einmal bedanken für die tollen Erfahrungen, die ich hier gemacht habe. Das DANKE kommt wirklich von Herzen, weil ihr alle mir wirklich sehr geholfen habt. Das werde ich euch nie vergessen!

Lg Michéle

Das Pferd - der beste Richter!

Philippe Karl und Dr. Gerhard Heuschmann

Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Dr. Gerd Heuschmann zur funktionellen Biomechanik des Pferdes. Obwohl das Thema trocken und ernst war, gelang es Dr. Heuschmann mit seiner netten Art, mit Ausschnitten aus seinem Film "Stimmen der Pferde" sowie vielen Fallbeispielen aus internationalen Dressurturnieren, deutlich zu machen, wie Pferde verspannt und zusammengezurrt, weit entfernt von jeder klassischen Ausbildung, geritten werden.

Anschließend erklärte Philippe Karl die grundlegende Bedeutung, die dem An-die-Hand-Stellen – d.h. einer naturgemäßen Schulung des Pferdes auf die Handeinwirkung des Reiters – in der Ausbildung des Pferdes zukommt.

Nach der Mittagspause folgte die praktische Demonstration. Ergänzend zu dem klassischen Teil stellte Peter Pfister die Grundlagen der Boden- und Kommunikationsarbeit vor.

Im Praxisteil wurden zunächst die Pferde von ihren eigenen Reitern vorgestellt, anschließend wurden die Probleme des Pferd-Reiter-Paares analysiert und Lösungswege aufgezeigt. Dazu ritt Philippe Karl ein Pferd selbst, das zuerst von einer 18-jährigen Reiterin mit Sporen und Sperrriemen geritten wurde. Er demonstrierte, wie sich die Grundsätze pferdegerechten Reitens in die Praxis umsetzen lassen, in dem er das vorher passgehende Pferd wieder in traumhaft schöne natürliche Gänge brachte.

Dazu braucht man selbstverständlich den Sitz, die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine kommentierte Vorführung von Reiterinnen und Reitern der Schule der Légèreté von Philippe Karl. Hier wurde gezeigt, was unterschiedliche, selbst mittelmäßig begabte Pferde leisten können, die in der Reitphilosophie der Légèreté geschult und ausgebildet werden – einer Ausbildung, bei der Losgelassenheit, Gleichgewicht und Respekt gegenüber dem Pferd an oberster Stelle stehen.