Oktober
Neuigkeiten
2016

Linda Tellington-Jones

auf dem Curly Horse Gestüt Wolf

Von 07. bis zum 09.10.2016 fand auf dem Curly Gestüt Wolf in Bickenbach an der Bergstraße zum zweiten Mal ein Seminar mit Linda Tellington-Jones statt. Das Curly Gestüt Wolf ist nicht nur architektonisch ein besonderer Ort. Petra Wolf züchtet hier mit viel Herzblut auch eine ganz besondere Pferderasse, die heute in erster Linie in Nordamerika zu Hause ist – die Curly Horses, eine hypoallergene Pferderasse. Somit ist diese Veranstaltung einzigartig, denn da auf dem Gestüt Wolf ausschließlich Curlys zu Hause sind, können auch Pferdehaarallergiker teilnehmen. Eine tolle Gelegenheit für viele Menschen, die bisher aus gesundheitlichen Gründen wenig oder noch gar keinen Kontakt zu Pferden haben durften, nicht nur die Curlys, sondern auch einen der sicherlich beeindruckensten, erfahrensten und inspirierensten Pferdeleute unserer Zeit kennenzulernen.

Der Kurs startete freitags mit einem Workshop, sozusagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, d.h. lediglich waren die aktiven Kursteilnehmer für diesen Tag anwesend. Jeweils zwei aktive Teilnehmer pro Einheit wurden von Linda alternierend unterrichtet – der jeweils andere vertiefte sein Können mit Unterstützung von Lindas Practitioners oder ggfls. ließ er sein Pferd pausieren, um das Erlernte zu verarbeiten. Linda holte dabei in beeindruckender Weise jedes Pferde-Mensch-Paar auf deren individuellen Kenntnisstand ab.

Am Wochenende wurde das Programm mit Hunden bereichert. Wiederum hatte jeder die Chance mit Linda persönlich zu arbeiten und anschließend das neue Wissen mit Gabi Maue (Hunde) oder mit den Practitioners im Falle der Pferde zu verfeinern oder zu ergänzen.

Das Training der Pferde fand in einem eigens aufgebauten Parcours mit Pylonenslalom, Planengasse, Holzbrücke, Kartonagenhindernis und zwei Stangen-Labyrinthen statt. Vor allem mittels der Arbeit im Labyrinth hat Linda schnell, sowohl die Biegungsbereitschaft bzw.-fähigkeit des Pferdes, die Pferde-Menschbeziehung, wie auch die Führfähigkeiten des Menschen erkannt. Es wurde die Basis der TTouches erklärt, Führen mit Lamaleine in verschiedenen Führpositionen verdeutlicht und dabei auch die Handhabungen des Zauberstabes gezeigt und geübt.

Auch das Reiten und Anreiten von Pferden war ein Thema – das Reiten mit gebissloser Zäumung bzw. mit Halsring, das Umgehen mit Reittraumata und das Anfahren von jungen Pferden als Vorbereitung auf das Reiten. Beeindruckend war hierbei u.a. wie viel Wert Linda in allen Belangen auf das sichere Gefühl des Pferdes gelegt hat: Das Ohrenspiel der Pferde wurde genauso analysiert wie Körpersprache, der Augenausdruck und das Tragen des Schweifes. Immer wieder wurde der Parcours individuell für das Befinden und die Bedürfnisse des Pferdes umgebaut und angepasst, Pausen eingebaut und TTouches durchgeführt. Dem Körpergefühl der Pferde kam dabei ebenfalls eine entscheidende und zentrale Rolle zu: Bei einigen Pferden fiel auf, dass sie selber nur ein sehr schlechtes Gefühl für z.B. ihre Hinterhand hatten. Dieses Gefühl für den eigenen Körper wurde neben TTouches auch durch Körperbandagen geschult. Eine Teilnehmerin resümiert: „Linda hat keinen vorgefertigten Plan, wie sie mit einem Pferd verfährt. Sie entscheidet es in dem Moment, in dem sie das Pferd vor sich hat und beobachtet. Es ist erstaunlich zu sehen, mit wieviel Verstand, Erfahrung und Einfühlungsvermögen sie offensichtlich das richtige Konzept für jedes Pferd findet.“

Linda hatte hierbei immer ein offenes Ohr für alle Zuschauer und Teilnehmer: „Für jeden hatte sie Ratschläge für die eigenen Fragestellungen und Probleme parat. Dabei ging sie gezielt auf die jeweiligen Tiere „zu Hause“ ein und verknüpfte die praktizierten Handlungsmöglichkeiten mit der Vorstellung, diese in dem Moment am eigenen Vierbeiner anzuwenden.“ Davon profitierte auch eine weitere Kursteilnehmerin, die mit einem Schulpferd vom Gestüt Wolf arbeitete, weil sie Ideen für ihr eigenes ängstliches / traumatisiertes Pferd zu Hause brauchte.

Sowohl der Umgang mit Pferden, bzw. Hunden, als auch mit Menschen ist von einer positiven und einfühlsamen Grundeinstellung gekennzeichnet. Eine Kursteilnehmerin berichtet: „Mir persönlich hat Linda nicht nur die TTouches zur Vertiefung des Vertrauens und Entspannung des Pferdes nähergebracht, sondern auch Reaktionsmöglichkeiten, meinen zum Teil sehr ungeduldigen Jungspund zu „erden“. Die Anwendung zeigt bereits erste Wirkung.“ Auch andere Teilnehmer nahmen viel Input mit. So schildert eine Teilnehmerin: „Da ich selbst 6 Lamas halte und keine Pferde habe, war für mich der Themen-Schwerpunkt Bodenarbeit für diese 3 Tage ideal, denn besonders die TTEAM Bodenarbeit, die verschiedenen Führstile und das Parcourslaufen kann ich ideal auf die Arbeit mit meinen Lamas übertragen. (…) Das Führen in Nähe und Distanz durfte ich mit meinem idealen und lieben Übungspferd Carmalitta gleich selbst zusammen mit Linda und einer Assistentin üben. Sehr lehrreich für 2 meiner Lamas waren für mich auch die Demos, wie ein junges Pferd höflich einen Menschen begrüßt und wie es ruhig in Abstand vom Menschen stehen bleibt. (…) Der Linda Kurs hat mir insgesamt viel neuen Input und Ideen und Energie gegeben und die lichte liebevolle Energie von Linda trägt mich persönlich und auch in der Arbeit mit meinen Lamas noch eine Zeitlang weiter.“

Ebenfalls Lindas Arbeit mit den Hunden beeindruckte Teilnehmer und Zuschauer: „Ich nahm mit meiner Hündin Lucy teil, die Panik beim Tierarzt und vor Silvesterknallern hat. Die Situation auf dem Tisch behagte ihr überhaupt nicht, aber Linda touchte sie unbeirrt weiter. Lucy schaute mich flehentlich an und ich lernte dann von Gabi Maue, dass ein unsicherer Blick nicht erwidert werden sollte, da es die Unsicherheit verstärkt. (…) Und dann machten wir unter Gabis Anleitung Führtraining. Wahnsinn was es da alles zu beachten gibt. Super. Am zweiten Tag war Lucy viel entspannter und TTouches unter Gabis Anleitung zu machen, war einfach spitze. Lucy dankte es uns wirklich.“

Eine der Practitioners berichtet: „Diese Momente betrafen vorrangig bekannte Erkenntnisse und bereits Gelerntes, was jedoch mittlerweile etwas aus meinem Fokus geraten war. So wurde mir nochmals bewusst, wie wichtig die Distanz/der Freiraum zwischen Mensch und Pferd sind. Die räumliche Distanz gibt Mensch und Pferd mehr Sicherheit, um zu agieren, ohne den anderen zu gefährden. Außerdem kommt das Pferd so besser in seine Mitte und kann sich so besser ausdrücken in seinen Bewegungen. Von außen konnte ich an diesen Tagen sehr gut beobachten, wie die Pferde durch mehr Raum besser in Balance, gleichmäßig auf alle 4 Beine, kamen und so stabiler, z. B. zum Schauen den Kopf nach hinten drehen konnten, ohne zur Seite treten zu müssen. Mein Beobachtungsfocus lag hier hauptsächlich beim Pferd - aber ich wage zu behaupten, dass die Effekte auch beim Menschen zu beobachten sind ;-) Hinzu kommt die mentale Wirkung der Distanz. Ich habe den Eindruck, dass dieser Abstand Pferd und Mensch auch mehr Freiraum im persönlichen Denken gibt. So bewirkt zu wenig Distanz, dass der Fokus eher beim anderen liegt, während mehr Freiraum einem selbst den Raum gibt, mit seiner Konzentration mehr bei sich zu sein und freier zu denken.“

Um darüber hinaus noch die positive Wirkung von Lindas Arbeit selber zu spüren, gab es zusätzlich die Möglichkeit, Dank Tomke Oeltjen TTouches für Menschen live zu erfahren und so auch ganz individuell ein bewusstes Körpergefühl zu entwickeln. Alles in allem schult Linda nicht nur TTouch-Techniken und den Blick für vermeintliche Kleinigkeiten, sie macht einem auch bewusst, was das Elementare der Arbeit mit den Vierbeinern ist – eine Teilnehmerin reflektiert: „Das Herunterbrechen von Tasks in Minischritte und das unbedingte Vermeiden von Stress für Mensch und Tier hat mir zu denken gegeben. Ich selbst bin (noch) nicht so weit, dass ich Stress immer so gänzlich zu vermeiden versuche. Es ist auf alle Fälle wunderschön, was Linda einem vorlebt und ich merke den Effekt in meinem Denken und Handeln. Ich hoffe, dass das, was ich mitnehmen durfte, nun Früchte trägt. ... und 'vorhält' bis zum nächsten Kurs bei dem ich jetzt schon sage - ich bin sehr gern wieder mit dabei.“

Aus innerer Balance entsteht äußere Balance. Dies war im ganzen Kurs deutlich spürbar.

Linda zeigte

u.a. eine Möglichkeit, wie man herausfinden kann, ob und wo das Pferd körperliche Probleme hat. Kommentar einer Teilnehmerin: "Diesen Aspekt hatte ich noch gar nicht in der Tellington Arbeit kennengerlernt und daher war ich sehr froh und glücklich so etwas Neues zu lernen. Der Kurs hat meine Erwartungen übertroffen."

Strahlende Gesichter

nach 3-Tagen mit Linda Tellington-Jones: Nicht nur die Aktiven und Zuschauer wurden mit einigen Aha-Momenten beschert. Linda live zu erleben, ist gleichermaßen für die Practitioners eine Bereicherung, die weit über die Theorie ihrer zahlreichen hervorragenden Bücher hinausgeht. DANKE, wir freuen uns auf 2017 mit Dir!

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